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Nadine_Loves_Poesie    

 "Wenn Worte lieber Bilder sein wollen"

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Von woher mein Wind kam und wohin er mich blies...

"Wenn die Feder das Blatt berührt, weiß sie noch nicht welche Zeilen durch sie hervorgebracht werden. Sie kennt die Linien, die sie ziehen wird noch nicht. Aber das muss sie auch nicht, weil sie geführt wird. Du bist die Feder durch die gezeichnet wird, die im Buch des Lebens weiter schreibt und zugleich bist du einfach nur eine freie Tänzerin auf einer großen Bühne. Das Blatt unter dir ist weiß, unbeschrieben, unbefleckt. Wenn du möchtest, jeden Tag aufs Neue. 

Du willst wissen, wer den Takt der Musik spielt? Wer die Feder „in die Hand“ nimmt, damit sie schreiben kann? Lass dir sagen, „nicht jede Feder ist dazu bestimmt eine Schreibfeder zu sein!“. Viele dürfen sich auch einfach nur vom Leben tragen lassen, müssen sich nicht aufrichten und gerade stehen, es vielmehr dem Wind überlassen, in welchen Momenten des Lebens er sie aufrichtet und innehalten lässt und „zum Schreiben“ ermutigt. Wenn du dich gegen den Wind auflehnst, an einem Ort stur verharrst und untätig darauf wartest, dass sich dir eine helfende Hand zeigt, die dich führt, so hast du diese helfende Hand, die sich zunächst wie ein sanftes Streicheln auf deiner Haut anfühlte nicht bemerkt. Und der Wind musste zum Sturm werden." 

Mich blies der Wind stetig weiter, manchmal so schnell, dass sich meine neuen, nächsten Ausrichtungen und Ziele nie lange oder fest in die Materie einfassen ließen. Aber sie verfehlten nie ihren Zweck, nichts war je umsonst, jedes Kapitel war wichtig. Ich habe Bücher gelesen, indem ich sie schnell durchblätterte, intuitiv rein fühlte inwieweit sich Kapitel leicht lesen, hier und dort Notizen einzelner Passagen, aber nicht durch mühsames studieren jedes einzelnen Absatzes und vor allem konnte ich sie auch schnell wieder zur Seite legen. Mir wurde klar, dass um uns herum so viel Dichte und Materie herrscht, so viel „Verpackung“, so viel Schwere, wohingegen die Essenz dessen, der Ursprung, der Wesenskern stets simple, leicht und so unwiderruflich einfach ist. Wozu die Kompliziertheit? Wozu das willentlich Schwer- und Großmachen? Wozu sich mit mehr (und anderen!) Federn schmücken, die du weder brauchst, noch lange tragen kannst? Wieso bringen wir so viel Energie dafür auf, die Einfachheit und Leichtigkeit so sehr zu verstecken und verschachteln, dass wir sie am Ende selbst nicht mehr finden unter all den Schichten? 

In einem mittelständischen Familienunternehmen als "Wirtshauskind" großgeworden, mit Pferden lieber gespielt als mit Kindern, das Alleinsein dem Feiern vorgezogen, an die Weichheit mehr geglaubt als an die Härte, den Weg der Bankkauffrau und BWL-erin angestrebt und schließlich den Frieden im Helfen & Gutes bewirken gefunden.

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